Soeben bin ich auf den Seiten von Heute.de auf einen Artikel zur Schatten-IT gestossen. Ich hatte von diesem Begriff noch nie gehört. Das auch unsere Firma mit diesem Thema zu tun hat, wurde mir beim Durchlesen klar. Der Artikel nahm auch Bezug auf ein Forschungsprojekt der Hochschule Konstanz, wo dieses Phänomen wissenschaftlich untersucht wird.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Christopher Rentrop berichtete dort auch über die Chancen (s. hier) der Schatten IT
Chancen
Aus der Schatten-IT ergeben sich für die Unternehmen jedoch nicht nur Risiken. Es lassen sich auch einige positive Auswirkungen identifizieren:
Hohe IT-Innovationsrate: Wenn sich die Fachbereiche mit den Chancen von IT auseinandersetzen und in dieser einen Mehrnutzen für ihre Prozesse erkennen, führen sie unter den entsprechenden Rahmenbedingungen Schatten-IT ein. Für die IT-Abteilungen ergeben sich aufgrund ihrer Distanz zum operativen Geschäft, Probleme dieses Innovationspotenzial aufzudecken. Dementsprechend finden Innovationen schneller über Schatten-IT in die Unternehmen, was sich am Beispiel der Diffusion der BI-Technologie in den Unternehmen gut belegen lässt.
Starke Fokussierung auf Prozesse: Die Fachabteilungen gehen oftmals sehr aufgabenorientiert an entsprechende Entwicklungsproesse heran. Die daraus resultierenden Lösungen sind demnach gut auf die internen Prozesse ausgerichtet.
Wachsende Benutzerzufriedenheit: Die Entwicklung von Schatten-IT führt oftmals zu Systemen und Prozessen, die besser an den Bedürfnissen der Benutzer ausgerichtet sind als die durch die IT-Abteilung entwickelten Systeme. Daher ist zu vermuten, dass die Zufriedenheit mit der IT-Unterstützung insgesamt steigt. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig auch eine höhere Zufriedenheit mit der IT-Abteilung.
Christopher Rentrop, März 2011
Wie Fachabteilungen durch die IT Abteilungen fremd bestimmt werden, wundert mich immer wieder. So trafen wir wiederholt Situationen an, wo die Fachabteilung unsere Lösung evaluiert hatte und diese gerne angeschafft hätte, die IT Abteilung aber strikt dagegen war, da sie befürchtete, dass hier einen Situation geschaffen würde, die ihren Einflussbereich beschnitten hätte. In einigen Fällen führte dies sogar dazu, dass nach mehr als einem Jahr immer noch keine passende Lösung für die Fachabteilungen gefunden wurde und diese immer noch mit Excel-Listen versuchte, die Geschäftsprozesse zu strukturieren.
Vielleicht sollte ich mal Prof. Rentrop anrufen und fragen, ob er noch Bedarf an Erfahrungsberichten hat, natürlich nachdem wir die Informationen vorher anonymisiert haben.